Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Hüttenwanderung in der Schober- und der Kreuzeckgruppe 2015


Steinmännchen am Kreuzseeschartl
am Kreuzseeschartl
Nach den 3 Wanderwochen im Juli hatten wir noch einmal Sehnsucht nach den Alpen und fuhren mit dem Zug bis Lienz, um mit der Seilbahn aufs Zettersfeld zu gelangen und von dort über die Neualplseen auf den Lienzer Höhenweg, der uns enttäuschte, da er meist im oberen Waldbereich entlangführt und ewig gleich aussieht. So erreichten wir endlich mit dem letzten Tageslicht die Lienzer Hütte. Diese Gebirgsregion nennt sich Schobergruppe. Die Hütte muß besonders für Familien ein reizvolles Ziel sein. Einen so tollen, mit in der Natur gefundenen Hölzern gebauten Spielplatz haben wir noch nicht gesehen.
Am nächsten Morgen ging es bei Bilderbuchwetter zur Niederen Gradenscharte. Früh morgens war ein kleiner Wasserfall noch gefroren, was schöne Fotomotive bot. An der Scharte ist ein Bergsee. Nach kurzer Rast gingen wir noch auf den 3081 m hohen Keeskopf. Im oberen Bereich lag noch mehr Schnee, aber mit entsprechender Vorsicht kamen wir gut auf den Gipfel und genossen das Panorama.

Feldnerhütte
Feldnerhütte
Wieder zurück zur Scharte und den Hang ein Stück hinunter, bis der Weg zur Wangenitzseehütte abzweigt. Sie liegt sehr schön an gleichnamigen See. Über die obere Seescharte verließen wir am nächsten Tag schon wieder die Schobergruppe, um über den kleinen Paß bei Iselsberg zum Anna-Schutzhaus in der Kreuzeckgruppe zu gehen. Die Hütte bietet trotz ihrer geringen Höhe eine tolle Aussicht in Richtung Lienz. Bei diesem Blick abends draußen zu essen, war ein Genuß!
Die folgende Etappe führte auf dem Kreuzeck-Höhenweg leider viel durch die tiefen Wolken. Wie schnell sich doch das Wetter ändern kann! Immerhin war es trocken. Der Bergkamm war genau die Grenze: Auf einer Seite in Wolken, auf der anderen gab es meist etwas Aussicht. Es war recht ungemütlich, so daß die Pausen kurz ausfielen und wir früh bei der Hugo-Gerbers-Hütte eintrafen. Die Hütte wird von Studenten bewirtschaftet, die dort oben für eine oder mehrere Wochen bleiben und sich sehr viel Mühe geben. Abends gab es sogar einen leichten Schneeschauer. Bei den kühlen Temperaturen blieb der Schnee natürlich liegen. Zum Glück gab es keine Probleme beim Weiterwandern. Der Weg führte uns immerhin über das 2709 m hohe Hochkreuz, das man zur Not unterhalb weglos hätte umgehen können. Zum Glück war es wieder etwas freundlicher, so daß wir uns am Glanzsee bei der Feldnerhütte hinsetzen konnten.

Salzkofel
Salzkofel
Der nächste Tag enttäuschte uns zwar nicht vom Wetter, auch wenn die tiefen Wolken immer noch einige Berge einhüllten, wohl aber von der Wegführung her. Es dauerte 2 Stunden, bis wir bei der Annaruhe endlich wieder den Grat der Kreuzeckgruppe erreichten. Und vor der Salzkofelhütte ging es unverständlicherweise in einen Talkessel, obwohl aus unserer Sicht eine Fortsetzung des Weges auf oder am Grat problemlos möglich gewesen wäre. Am letzten Wandertag gönnten wir uns noch den Aufstieg auf den Hausberg der Hütte, den Salzkofel. Ein sehr schöner Weg leitete uns dann vorbei am kleinen Salzkofel und über die Mernikalm durch den Wald bis Tratten, einem Ortsteil von Kolbnitz, wo wir die Heimreise antraten.
Die Kreuzeckgruppe ist - zumindest im September - wohl in der Tat recht einsam. Wir trafen nur wenige Wanderer. Es gibt auch keine "berühmten" Gipfel. Die herbe Schönheit der Landschaft erinnerte uns an die Sarntaler Alpen in Südtirol.

Letzte Änderung: 26.10.2021 | Adresse: www.alpenfreunde.info/schober+kreuzeck.php