Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Von der Bonner Hütte bis St. Magdalena

Wenn das nicht Aussichten für einen schönen Wandertag sind: Der Ausblick aus dem Fenster des Lagers in der Bonner Hütte zu den im Morgenlicht erstrahlenden Dolomiten ließ das Herz höher schlagen. Wir zeigen hier nur einen kleinen Ausschnitt aus dem ganzen Panorama.
Nach dem Frühstück wollten wir erst noch die Besteigung des Hausbergs der Hütte nachholen, des Toblacher Pfannhorns. Keine Extratour, schließlich geht der Bonner Höhenweg direkt am Pfannhorn weiter nach Norden. Der Rundblick bei klarer Sicht und blauem Himmel vom 2663 m hohen Toblacher Pfannhorn ist atemberaubend schön. Besonders die nahen Dolomiten ziehen den Blick auf sich.
Der nun folgende Bonner Höhenweg ist an sich recht einfach zu gehen, verläuft er doch recht eben in einer aussichtsreichen Höhe von 2400 bis 2500 m. Trotzdem kamen wir wegen des auch hier oftmals kniehohen Schnees nur langsam voran. Aber der dunkelblaue Himmel und der nachlassende Nordwind ließen uns den Tag genießen.

Verschneiter Bonner Höhenweg

Eigentlich wollten wir noch zum Schwarzsee gehen, den der Wirt der Bonner Hütte uns als landschaftlich besonders schön ans Herz gelegt hatte. Nur 1 ½ Stunden länger verriet der Wegweiser. Aber durch den hohen Schnee waren wir erst gegen 15 Uhr beim Kalksteinjöchl und hatten noch den Abstieg nach St. Magdalena vor uns. So entschieden wir uns doch für den Abstieg schon von hier aus, genossen vorher aber noch das schöne Wetter mit der tollen Aussicht.
Natürlich wollten wir nicht den kürzesten Weg hinunter, sondern einen, der über viele Almen langsam bergab führt. So kamen wir an der Kasermähderalm vorbei, der Kipfelalm und der Kaseralm. Viele dieser Almen sind auf Urlauber eingerichtet und bieten auch denjenigen, die nicht Gipfel erstürmen wollen, Erfrischungen und Stärkungen.
Nach einer Nacht in St. Magdalena sollte es nun in die Rieserfernergruppe gehen, zuerst einmal bis zum Enzianhütte am Antholzer See. Wir starteten bei nochmals strahlendem Sonnenschein, kamen am Ortsrand auf einen sehr steilen Waldweg, der uns zur Ragotzalm führte, wo wir auf Wiesengelände kamen. Von der nahen Kuppe Hörneggele (auf der österreichischen Karte Hörneckerle genannt) genossen wir noch einmal eine tolle Aussicht, die allerdings nicht mehr von den Dolomiten geprägt wird, auch wenn sie immer noch einen schönen Hintergrund bilden.

Unser Weg führte uns nun auf das 2518 m hohe Fellhorn, das auch Karbacher Berg genannt wird. Die Südseite, über die wir aufstiegen, war schon fast schneefrei, schließlich schien ja seit 2 Tagen die Sonne von einem makellosen Himmel. Auf der Nordseite sollte dann ein Weg ins Tal führen, um über die Regelscharte zum Antholzer See zu führen. Leider lag am Nordhang aber noch zu viel Schnee, als daß wir den Weg oder irgendwelche Markierungen sehen konnten. Auch war uns wegen des Schnees ein wegloser Abstieg zu riskant, so daß wir am Südhang ein Stück zurückgingen, um am harmloseren Westhang ein Stück abzusteigen, in der Hoffnung, auf eine der Pfadspuren zu stoßen, die die Landkarte zeigt. Als wir nach anstrengendem und zeitraubendem, weglosem Abstieg schließlich auf einen Pfad stießen, endete der leider nach kurzer Strecke. So mußten wir umkehren und den Pfad in umgekehrter Richtung gehen. Zum Glück kamen wir so immerhin ins Karbachtal und gingen dieses bergab bis St. Martin.
Inzwischen hatten wir viel Zeit verloren. Da gab es keine Hoffnung mehr, noch zu Fuß die Enzianhütte zu erreichen. Um den ganzen Zeitplan dennoch zu retten, entschieden wir uns, mit Bus, Zug und Taxi dorthin zu fahren. Man hatte uns verständlicherweise so spät am Abend nicht mehr erwartet.
Am nächsten Morgen sollte es dann über die Riepenscharte zur Barmer Hütte gehen. Wir brauchten allerdings nicht weit aufzusteigen, um an den dort noch größeren Schneemengen zu erkennen, daß das sinnlos und unnötig riskant war. Ein Gespräch mit dem Wirt der Barmer Hütte bestätigte dies. Und über das 3100 m hohe Lenksteinjoch hätte es bei der Schneelage überhaupt kein Weiterkommen gegeben. So entschieden wir uns schweren Herzens für den Abbruch.


2011 hat's geklappt: Von St. Magdalena durch die Rieserfernergruppe bis Brixen

Letzte Änderung: 22.2.2018 | Adresse: www.alpenfreunde.info/etappe_6_2.php