Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Von Balme bis zum Refuge du Petit Mont Cenis


Wasserfall bei Alpe Garavela
Wasserfall bei Alpe Garavela

Die Etappe 13 setzten wir Anfang Juli in den südlichen Grajischen Alpen fort, siehe Karte. Letztes Jahr hatten wir wegen des Wetters in Balme abgebrochen, also ging es 2015 dort weiter.
Nach einem sehr delikaten Abendessen in der Unterkunft Les Montagnards in Balme starteten wir am nächsten Morgen den beschilderten Weg, der uns an den hübschen Laghi Verdi (Foto links) vorbei führte. Weiter ging es über den Passo Paschiet, danach etwas bergab, schließlich aber wieder ansteigend zum Passo di Costa Fiorita. Der folgende Abstieg verlangte volle Konzentration, da der schmale, steile Weg oft durch die hohen Pflanzen verdeckt war. Erst im Wald wurde das besser. Angekommen in Usseglio, erreichten wir unsere Unterkunft, das Albergo Furnasa, etwas taleinwärts in Villaretto.

Vom Hotel mußten wir ein Stück auf der Straße gehen, bis die GTA-Markierung erst am Bach entlang und dann ungewöhnlich steil im Wald bergauf führte. Oberhalb überraschte eine feuchte Senke mit dem trockenheitsliebenden Federgras an den Hängen. Durch ein hübsches Hochtal fernab der Straße erreichten wir den Lago di Malciaussia. Am Sonntag machten dort viele Italiener Picknick direkt neben ihren Autos, ein drolliger Anblick. Hier wollten wir uns nicht länger aufhalten und folgten den Wegweisern zum Colle Croce di Ferro, wo wir am Rifugio Aurelio Ravetti unsere Wasserflaschen auffüllten, um dann zum Rifugio Riposa weiterzugehen. Deutlich wurde abermals, daß wir am Rand der Alpen wanderten. Wir blickten auf die wolkenverhangene Poebene (Foto links) und erfreuten uns am Sonnenschein hier oben.

artenreiche Vegetation am Weg
artenreiche Vegetation

Vom Rifugio Riposa die Schotterstraße hinunter, bis wir vor Il Truc einen schönen Waldweg fanden, der an einem Bewässerungsgraben entlangführt. Bei der Abzweigung nach Il Truc geradeaus weiter und auf der Straße bis zu einer scharfen Linkskurve, wo die Beschilderung in gleicher Richtung weiter Richtung Alpe Crest weist. Nun in einigem bergauf und bergab meist durch Wald bis kurz vor Alpe Molino, wo der Wegweiser zur Alpe Crest fälschlich eben aus dem Wald weist. Richtig mußten wir dort aber nach rechts etwas aufsteigen. Bis zur verlassenen Alpe Crest durch Almgelände, dann wieder in den Wald, bis mehrere tiefe Erosionsrinnen zeitraubend zu queren waren.
Endlich erreichten wir die Alpe Carolei, wo der eigentliche Aufstieg zum Rifugio Stellina begann. Die sehr netten Wirte kochten ein leckeres Abendessen. Und von der Hütte aus konnten wir wieder auf die weit unter uns liegende Wolkendecke blicken. Immer wieder ein faszinierender Anblick!

Nach dem Frühstück zurück zur Alpe Carolei und nun fast eben an der Grenze zu Frankreich entlang (man weiß oft gar nicht, in welchem Land man gerade ist) mit wunderschöner Flora am Weg zum häßlichen Lac du Mont Cenis, der wie viele Stauseen jeglichen Charme vermissen läßt. Über die Staumauer und bald wieder in freundlicherer Landschaft zum Refuge du Petit Mont Cenis, wo wir mangels Voranmeldung im Gastraum schlafen mußten, was aber kein Problem war.
Zum Glück brachte die Nacht kühlere frischere Luft. Die Hitzewelle, die nicht nur in Mitteleuropa zu spüren war, sondern auch in den Westalpen das Wandern mit vollem Rucksack erschwerte, wurde von klarer Luft vertrieben, was auch zu besserer Fernsicht und durch die gesättigten Farben zu schöneren Landschaftseindrücken führte.

Fortsetzung: Vom Refuge du Petit Mont Cenis bis Ghigo di Prali

Letzte Änderung: 26.10.2021 | Adresse: www.alpenfreunde.info/etappe_13_1.php