Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Vom Aostatal bis Balme


Sempervivum grandiflorum
Sempervivum grandiflorum

Nach reichhaltigem Frühstück stiegen wir von Quincinetto über sehr schöne und schattige Wege bis Santa Maria. In der Kurve oberhalb der Kirche führt ein Wegweiser in die Irre. Man muß weiter den Weg mit den Steintreppen gehen, gelangt dann zur Straße und zweigt erst in der Rechtskurve nach links ab (markiert). Auch nach Verlassen des Waldes im weiteren Verlauf ist der Weg gut markiert. So erreichten wir unsere Unterkunft, den Agriturismo Le Capanne.
Nach dem Frühstück deckten wir uns mit leckerem, dort hergestellten Käse für die nächsten Tage ein. Die GTA führt im Gegensatz zur IGC-Karte direkt am Gebäude vorbei aufwärts. Wo die Bäume dichter werden (hier Markierungen spärlich) zum Bach absteigen, in die Straßenkehre und von da an eindeutig markiert bis zum Paß Cima Bracca, von dem wir den Monte Viso, dem mit über 3.800 m höchsten Berg der Cottischen Alpen, erblickten. Der Hangweg führt am Rifugio Chiaromonte vorbei und verläuft dann oberhalb des Tals Valchiusella über Succinto an einem schönen Wasserfall vorbei bis Fondo zur Trattoria del Ponte, wo wir nächtigten.

Der Weg führte uns durch das schöne Tal zum Paß Bocchetta delle Oche, von wo wir nach Piamprato abstiegen. Bei Regenwetter sicher heikel, aber bei guten Verhältnissen und entsprechender Vorsicht problemlos. Die Unterkunft Locanda "Aquila Bianca" steht in Piamprato direkt neben der Kirche.
Am nächsten Morgen gingen wir nach Ronco Canavese, aber über weniger Straßen, als im GTA-Führer angegeben. Sogar zwischen Scandosio und Ronco gibt es eine schöne Alternative auf der östlichen Talseite. Der Weg führt direkt zur Brücke nach Ronco, wo wir den nächsten Regentag verbrachten. Die Berichte von schmutzigen Unterkünften in Talosio schreckten uns von der entsprechenden Etappe ab, so daß wir mit dem Bus über Pont bis Rosone fuhren, wo wir nach einigen Straßenkehren wieder ein Einstieg in die GTA-Route fanden. Hier lange Zeit überraschend steil ohne Aussicht durch Laubwald und verlassene Dörfer wie Perebella bergauf, schließlich bergab nach Fè, über die Straße und bald darauf über eine Brücke nach Bra. Bald verpaßten wir jedoch die Markierung und kamen zu einer Furt, über die der nach dem Regentag hohe Wasserstand uns zwang, Schuhe und lange Hose auszuziehen. Auch das schafften wir und gelangten schließlich nach Noasca zum Hotel La Cascata, wo wir ein besonders gutes und reichhaltiges Abendessen genossen.

Chiapili di sopra
Chiapili di sopra

Auf der Straße stiegen wir einige Kehren auf, bis hinter einem Bachtal der deutlich mit GTA markierte Weg durch den Wald aufsteigt, der in eine schöne Mulattiera übergeht. Bei der Alp Pra del Cres lohnt sich der leichte Abstecher zum Colle Sia. Leider waren die hohen Berge wieder in Wolken. Zurück zur Alp, bergab nach Ceresole Reale zu unserer Unterkunft Rifugio Fonti Minerali. Wie der Name andeutet, gibt es hier eine Mineralwasserquelle, bei der wir unsere Trinkflaschen mit dem ungewöhnlich wohlschmeckenden Wasser füllten.
Die nächsten drei Tage hatten wir für einen Abstecher in den Nationalpark Gran Paradiso vorgesehen. Dazu mußten wir am Stausee auf der autofreien Südseite bis zum Seeende und die Straße bis Chiapili di sopra gehen, wo der Weg Richtung Alp Comba beginnt. Schließlich auf dem breiten Sentiero del Re, dem Weg des Königs, der seinerzeit für Vittorio Emanuele II. angelegt wurde, bei einsetzendem Regen zu den Laghi Losore und bei nun stärkerem Regen auf der Straße zum Rifugio Città di Chivasso, wo wir 2 Nächte blieben. Die Gegend um den Col del Nivolé ist recht blumenreich. Der Weg am nächsten Tag auf den 3.438 m hohen Mont Taou Blanc war zwar schön, lohnte sich der Aussicht wegen leider nicht, da alle hohen Berge in Wolken steckten.

Am 25. Juli vom Rifugio Città di Chivasso auf Abkürzungen, die Straße meidend über den Sentiero del Re auf den Paß Col di Terra, vorbei am schönen Lago Lillet bergab nach Ceresole, wo bei unserer Ankunft mal wieder der Regen eingesetzt hatte. Am nächsten Morgen den sehr gut markierten und gehbaren Weg durch Wald, dann über Almgelände und Blockfelder zum Colle della Crocetta. Die Südseite war leider komplett in Wolken, so daß wir außer dem Weg nichts von der sicher schönen Landschaft sahen. Der Weg nach Pialpetta ist sehr schön angelegt. Wir übernachteten nach sehr gutem Abendessen im Posto Tappa, das zum Ristorante Albergo Setugrino gehört.
Von Pialpetta aus den im Wald gut markierten Weg, der in langen Stücken fast ohne Höhengewinn zu den Laghi di Trione führt. Schließlich nach unssiniger Querung durch ein dichtes Weidengebüsch, in dem man kaum glaubt, auf einem Weg zu sein, zum Colle del Trione. Interessant der Blick von der Kuppe östlich des Passes zur Poebene mit den Apenninen im Hintergrund. Schließlich hinunter zum Lago Vasuero und mit fehlenden bzw. schlechten Markierungen zur Straße. Auf dieser zum häßlich gelegenen Ort Balme zum Hotel und Restaurant Les Montagnards. Hier erfuhren wir, daß für die nächsten beiden Tage Regen angekündigt war, der Paßwanderungen über 2.500 m nicht sinnvoll erscheinen ließ, so daß wir hier unsere 12. Etappe beenden mußten.

Letzte Änderung: 26.10.2021 | Adresse: www.alpenfreunde.info/etappe_12_2.php