Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Bergamasker Alpen - wenig bekannte Berge zwischen Lago di Como und Lago di Garda


Perlgrasfalter auf Phyteuma betonicifolium
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Die Bergamasker Alpen sind eine tatsächlich unter deutschen Bergfreunden wenig bekannte Gebirgsgruppe zwischen Lago di Como und Lago di Garda. Sie weisen keine spektakulären Gipfel auf, liegen vielleicht im Schatten der Bergeller Berge und der Bernina-Gruppe, haben aber eine hohe Hüttendichte und eignen sich daher wunderbar für eine Durchquerung.
Wir starteten unsere Wanderung im Juli 2017 in Introbio, in einem Tal östlich des Lago di Como gelegen. Durch Wald, später über Almgelände, stiegen wir auf zum Rifugio Grassi, wo wir ein Essen genossen, wie es nur selten in Hütten serviert wird. Man merkte, daß die Wirtsleute ihre Arbeit wirklich mit Herzblut machen!
Auf dem Grat gingen wir am nächsten Tag weiter zum Rifugio Falc, jedoch nicht ohne vorher den Pizzo dei tre Signori zu besteigen, ein sehr leicht erreichbarer Aussichtsberg. Leider waren die Wolken recht tief, trotzdem faszinierte der Blick. Im Rifugio Falc waren wir die einzigen Gäste und genossen wieder ein hervorragendes Abendessen.

Rifugio Benigni
Rifugio Benigni

Der Weg zum Rifugio Benigni führte uns zuerst zur Bocchetta d'Inferno, von wo wir - jetzt bei guter Fernsicht - nochmals einen Abstecher auf den Pizzo dei tre Signori machten. Die Sicht reichte bis zum Gran Paradiso!
Wir entschieden uns für den Weiterweg über den Lago di Rotondo. Von einem Sattel konnte wir drei Steinböcke sehen. Die Tiere wurden hier vor 30 Jahren wieder angesiedelt und haben sich seitdem so gut ausgebreitet, daß wir an manchen Tagen mehr Steinböcke als Wanderer sahen!
Über die Bocchetta di Trona trafen wir nach kurzer Wanderung am Rifugio Cesare Benigni ein, das auf einer tollen Aussichtskanzel liegt. Hier kamen die Steinböcke ganz nah zur Hütte.

Blick vom Weg am Monte Azzaredo
Blick vom Weg am Monte Azzaredo

Der Weiterweg führte uns mit einem Abstecher zu den Laghi di Ponteranica zum Passo San Marco, wo wir im Rifugio San Marco 2000 übernachteten. Am nächsten Morgen zum eigentlichen Paß hinauf und auf dem Sentiero delle Orobie occidentale in östliche Richtung (siehe Foto rechts), bis der Abstieg nach Foppolo begann. Das ist ein häßlicher, von Wintertourismus geprägter Ort, der im Sommer recht leblos erscheint.
Nach dem Abstieg nach Carona führte uns der Weg 211 sehr angenehm an Stauseen vorbei zum Rifugio Laghi Gemelli. Am folgenden Morgen ging es über den Passo di Mezzeno zur Bocchetta di Mezzeno erst durch Wald, dann über Wiesen zum Passo Branchino und schließlich zum Rifugio Capanna 2000 unter dem Pizzo Arera. Da die Gegend unter Pflanzenfreunden einen guten Ruf genießt, weil hier auf Kalkgestein viele endemische Pflanzen wachsen, die also nur hier vorkommen, blieben wir für 2 Nächte. So hatten wir auch Zeit zur Besteigung des Pizzo Arera. Nachstehend 3 der vielen Fotos von diesem tollen Berg und seiner Flora.


Fortsetzung: Adamello - vergletschertes Granitgebirge in den Südalpen

Tour davor: Grigna - Kalkberge östlich des Lago di Como

Letzte Änderung: 18.8.2019 | Adresse: www.alpenfreunde.info/bergamasker_1.php