Panorama vom Brisen (südlich des Vierwaldstättersees)

Rundwanderung durchs Alpsteingebirge II


Blick vom Widderalpsattel zum Altmann
Bilder zum Vergrößern anklicken!

Nachdem es die ganze Nacht intensiv geregnet und morgens rechtzeitig aufgehört hatte, war nun der Weg über den Rotsteinpass zum Gasthaus Schafboden geplant. Es hingen noch Wolkenfetzen in den Bergen, aber die Sonne kam heraus. Der Weg führte uns über den Widderalpsattel zu einem hübschen, kleinen Bergsee bei Oberchellen, wo wir eine Rast einlegten und uns an der schönen Landschaft erfreuten. Ab und zu zeigten sich Altmann und Säntis, wenn die Wolken den Blick freigaben. Auf dem Foto ist der Rotsteinpass mit der gleichnamigen Hütte zu erkennen. Darüber sollte es also noch gehen.
Mit zunehmender Höhe wurde auch die Pflanzenwelt immer alpiner und artenreicher. In vielen Kehren führte der Weg schließlich zum Rotsteinpass. Da es von hier aus nur noch 400 Höhenmeter bergab zum Gasthaus Schafboden gehen sollte, war es natürlich viel zu schade, schon hinunterzugehen, so daß wir nicht nur eine lange Rast einlegten, sondern auch wenigstens noch zum Altmannsattel gehen wollten.

Es handelt sich um einen mit Seilen und Leitern versicherten Weg, der zumindest bei trockenen Felsen völlig problemlos gegangen werden kann. Daß die Berge nicht frei von Wolken waren, störte uns überhaupt nicht - im Gegenteil: Dieses Spiel der Wolken, das sich manchmal von einer Sekunde zur anderen ändert, ist ungemein faszinierend. Während es nach Westen, also zum Säntis, ziemlich wolkig war (siehe Foto), war die Sicht zur anderen Seite völlig frei. Der Grat nach Süden war genau die Grenze.

Steinbock beim Altmann
Steinbock beim Altmann

Das letzte Stück des Wegs zum Altmannsattel war blockiert. Ein alter Steinbock hatte sich dort niedergelassen, während sich der Rest der Familie etwas weiter unten aufhielt. Die Kinder waren schon eifrig dabei zu üben, was man mit den mächtigen Hörnern alles machen kann, wenn sie erst einmal eine solch imposante Größe erreicht haben wie bei dem Alttier. Tierfreundlich wie wir sind, wichen wir ein Stück nach oben aus, um den Alten nicht zu stören. Auf der anderen Seite muß man das Schicksal ja auch nicht herausfordern. Schließlich ist diesen Tieren eine gewisse Wehrhaftigkeit nicht abzustreiten...

Schließlich gingen wir hinunter zum Gasthaus Schafboden, einer Alm mit einfacher Unterkunft und netter Bewirtschaftung. Leider waren die Tiere (u.a. Ziegen) noch nicht hochgetrieben worden.
Für den nächsten Tag war eine Kaltfront angekündigt, immer ein unangenehmes Erlebnis im Hochgebirge. Es regnete in der Tat fast den ganzen Tag, so daß wir bei einer Wanderung von ca. 2 Stunden recht naß wurden. Man muß ja wenigstens einmal hinaus...
Nach dem - ohnehin eingeplanten - Tag am Schafboden sollte es nun wieder über den Rotsteinpass und hinunter zum Seealpsee gehen. Leider hingen die Wolken immer noch tief, ab und zu regnete es. Die versprochene Wetterbesserung verzögerte sich. Wir gingen trotzdem los.- Schließlich waren es ja nur 400 Höhenmeter zum Rotsteinpass. Auf der anderen Seite, das hatten wir am Vortag schon erfahren, blies der Wind viel schwächer. Die Berge hatten eine dünne Schicht mit Neuschnee. Die Kaltfront hatte gewirkt...

Alpenpflanzen im Neuschnee
Alpenpflanzen im Neuschnee

Auf der Höhe blies uns der Wind Graupel ins Gesicht, wie angenehm war es doch auf der anderen Seite des Passes. Bewundernswert, wie die Pflanzen das alles aushalten!
Wir hatten Glück, daß uns der letzte stärkere Schauer gerade auf der Meglisalp erwischte, wo wir in die Kirche flüchten konnten. Danach ging es mit zunehmend tollen Blicken weiter. Wir konnten steil hinunter zum Seealpsee schauen.


Ein sehr schöner Weg, nicht nur des Tiefblicks zum See wegen, auch die Wegführung an den Felsen entlang, zum Teil unter kleinen Wasserfällen hindurch, schließlich durch schönen Laubwald zum Ufer des Seealpsees.

Wasserfall zur Seealp
Wasserfall zur Seealp

Wegen des Regens der vergangenen Tage waren die Wasserfälle sehr beeindruckend.
Da unser Zug erst nachmittags abfuhr, konnten wir am nächsten Tag noch eine weitere schöne Wanderung machen. Die führte uns vom Seealpsee über die Alm Messmer zum Lötzlialpsattel und schließlich zum Schäfler, einer kleinen, aber sehr markanten und aussichtsreichen Kuppe. Von dort führt ein kleiner Weg über die Altenalp, wo wir uns mit selbstgemachtem Joghurt und Ziegenmilch stärkten, zum Seealpsee, von wo aus in ca. 45 Minuten der Bahnhof Wasserauen erreicht wird.
Zusammenfassend können wir diese Wanderung durch das Alpsteingebirge nur empfehlen. Selbst wenn die höchste Kuppe nur 2500 m hoch ist, handelt es sich um ein ebenso schönes wie faszinierendes Gebirge!


Letzte Änderung: 1.3.2018 | Adresse: www.alpenfreunde.info/alpsteingebirge_2.php